Born in the GDR.
Irgendwann in den 70ern in Apolda geboren und ganz in der Nähe aufgewachsen.
Was man über diese Kleinstadt in Thüringen wissen sollte? Apolda ist als „Glockengießerstadt“ bekannt und wurde von Napoleon als „Klein Gramont“ bezeichnet. Darüber hinaus war Apolda über Jahrhunderte für seine Textilindustrie bekannt.
Es sollte daher nicht überraschen, dass die Gebärde für Apolda eine schwingende Glocke ist und ich, nach meiner Schulzeit in den 80gern, eine Ausbildung zur Facharbeiterin in der Textilverarbeitung begann. Zugegeben, mein Traumberuf war das nicht, aber es versprach einen guten Arbeitsplatz und ich konnte in der Nähe meiner Familie bleiben.
Nach drei Monaten Ausbildung wurde mir und meiner Familie die Ausreise bewilligt. In einer Nacht-und- Nebel-Aktion verließen wir damals die DDR, um im Westen ein neues Leben zu beginnen. Seither lebe ich in Tübingen und bin sogar des Schwäbischen mächtig.
In Tübingen konnte ich auch meinen Traum realisieren und eine Ausbildung zur staatlich geprüften Erzieherin machen. 1995 dann der Abschluß und die erste Arbeitsstelle im Kinderladen „Villa Kunterbunt“ e.V., für ganze sieben Jahre.
Doch sollte das wirklich schon alles gewesen sein? Ich wollte mehr. 2002 wechselte ich auf eine Halbtagstelle im Kindergarten Wankheim, um berufsbegleitend eine Ausbildung zur Gebärdensprachdolmetscherin in Zwickau machen zu können.
Woher mein Interesse für die Deutschen Gebärdensprache (DGS) und warum 2002?
Ich bin eine CODA (Child of Deaf Adults = hörendes Kind tauber Eltern ), meine Eltern sind beide taub und meine Muttersprache ist die DGS. Zudem wurde in diesem Jahr die DGS offiziell als eigenständige und vollwertige Sprache anerkannt.
2005 dann der Abschluss zur geprüften Gebärdensprachdolmetscherin. Die folgenden sieben Jahre übte ich beide Berufe gleichermaßen aus. Auf Grund der großen Nachfrage wurde es jedoch immer schwieriger, beide Berufe unter einen Hut zu bekommen. Daher entschied ich mich 2012 komplett in die Selbständigkeit zu gehen und meine Stelle im Kindergarten aufzugeben.
Seither führt mich mein Beruf als Gebärdensprachdolmetscherin immer wieder in unterschiedliche, spannende Bereiche. Neue Arbeitsfelder kamen mit der Zeit hinzu, wie bei Pro Juventa als Familienhelferin, bei den Volkshochschulen Reutlingen und Tübingen als Kursleiterin für DGS, als Referentin für Coda-Identität und DGS und vieles mehr. Seit 2016 leite ich den Gebärdensprachchor „Sign Singers“ an der VHS Tübingen.
Wenn Sie gerne mehr über meine Tätigkeitsfelder wissen möchten, werfen Sie gerne einen Blick auf meine Einsatzbereiche.